Bundespräsident a.D. Christian Wulff bei Don Bosco Istanbul

Veröffentlicht am: 12. Dezember 2022

Istanbul - Die Liste der am 1. Adventssonntag zum geschwisterlichen Austausch eingeladenen Gäste war lang. Auf Anregung von Muammer Keskin, Bürgermeisters von Şişli und auch Vater einer Absolventin der EVRIM-Schule, trafen sich in den Räumen der Salesianer Don Boscos in Istanbul Vertreter ansässiger religiöser Minderheiten des Stadtteils Şişli. Ziel der Konferenz war der Austausch mit dem ehemaligen Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Christian Wulff, über die aktuellen Themen der religiösen Minderheiten.

Die Bedeutung dieses Treffens war schon allein an der Präsenz des Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus und der Anwesenheit des armenischen Patriarchen Sahag II. Maschalian abzulesen. Weiter konnten  auch der Oberrabbiner von Istanbul Isaak Haleva, hochrangige armenisch-protestantische Delegierte und die Bischöfe der einzelnen katholischen Diözesen begrüßt werden. Der ehemalige Bundespräsident wurde dazu noch vom Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Istanbul, Herrn Johannes Regenbrecht, begleitet. Schon das Eintreffen der politischen und religiösen Größen war ein aufsehenerregendes Ereignis und zog auf der Straße die Blicke der Passanten an.

Bei der Ankunft von Bundespräsident a.D. Christian Wulff ergab sich zudem die Gelegenheit, die sechs neu in Istanbul eingetroffenen Schwestern der Gemeinschaft „Verbo Incarnato" zu begrüßen. Wulff nahm diese spontane Begegnung sofort zum Anlass, sein Grundverständnis des geschwisterlichen Zusammenlebens deutlich zu machen, indem er an die Enzyklika „Fratelli Tutti“ von Papst Franziskus erinnerte. „Der Heilige Vater hat uns mit diesem Text ein Geschenk gemacht“, so der ehemalige Bundespräsident. „Er zeigt damit den Weg auf, den wir gehen sollen."

Im Geiste dieses aufeinander Zugehens fand dann auch der ehrliche und intensive Austausch mit den politischen Vertretern und den Vertretern der Religionen statt. Ein Gruppenbild, das wohl in dieser Konstellation einmalig bleibt, rundete das Treffen ab.

„Für uns war die Veranstaltung eine große Ehre", erklärt Pater Jacky Doyen, Direktor der Salesianer Don Boscos in Istanbul. „Die Gespräche haben unter den Augen Don Boscos stattgefunden. Das muss auch für uns ein Ansporn sein diese Offenheit für ein vielfältiges Miteinander immer mehr zu gestalten. Hier in Istanbul und in anderen Häusern der Kongregation."

 

Text: P. Simon Härting; Foto: Stadtverwaltung Şişli