Neuer Zeltplatz im Klosterobstgarten eröffnet

Veröffentlicht am: 30. Juni 2025
Drei Personen stehen auf einer Wiese. Fünf Personen sitzen davor auf einer Holzbank. Im Hintergrund sieht man ein weißes Zelt .

Freuen sich über den neu errichteten ZUK Zeltplatz im Obstgarten des Klosters Benediktbeuern (v.l. vorne): Direktor P. Heinz Menz, Franz Wasensteiner (Einrichtungsleiter), ZUK Leiter Benedikt Hartmann, Doris Linke (Bereichsleiterin ZUK Bildung), Dr. Ingo Krüger (Bayerische Sparkassenstiftung); (v.l. hinten): Niklas Gregull (stellv. Leiter des Aktionszentrums), Thomas Bundschuh (Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen) und ZUK-Volo Mira Eberhardt.


 

Benediktbeuern – Einen Zeltplatz mit Unterkünften für Kinder- und Jugendgruppen hat das Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) im Obstgarten des Klosters Benediktbeuern eingerichtet. Der Hagel­sturm 2023 mit umfangreichen Gebäudeschäden führte auch zu einem Engpass an Unterkünften für Schulklassen, die an ZUK Bildungsangeboten teilnehmen und hier übernachten möchten. 

Im Rahmen des vom ZUK neu entwickelten naturpädagogischen Bildungsprogramms „Von Schafen, Blumen und Sternen“ dient dieser Zeltplatz nun als Unterkunfts-Ersatz. Er bietet Übernachtungs- und Aufenthaltsmöglichkeit für bis zu 35 junge Menschen und ihre Betreuungspersonen.

Zeltplatz verbindet Bildungs- und Naturschutzarbeit 

„Wir sehen dieses geförderte Modellprojekt als große Chance, damit sich junge Menschen, die uns am Herzen liegen, intensiv und konstruktiv mit nachhaltigen Lebensweisen auseinander setzen können“ betont ZUK Leiter Benedikt Hartmann: „Bildungs- und Naturschutzarbeit des ZUK lassen sich hier ideal miteinander verbinden.“ 

Franz Wasensteiner, Einrichtungsleiter des Klosters Benediktbeuern, unterstützt dabei gerne in guter Zusammenarbeit: „Dieses Projekt konkretisiert wesentliche Punkte vom Anliegen und der Pädagogik unseres Ordensgründers Don Bosco, der sich dafür einsetzte, dass das Leben junger Menschen gelingen kann.“

Vier Gruppenzelte und Gruppenjurte bieten Platz

In den vier stabilen Gruppenzelten aus fester Baumwolle mit Unterboden können jeweils sechs bis zehn Kinder übernachten. Die begleitenden Betreuungspersonen schlafen in zwei stabilen, mongolischen Jurten mit festem Holzboden. Eine große mongo­lische Gruppenjurte mit Holzboden und Fenstern bietet Platz für über 30 Personen. Firma „jurte.de – Leichter Leben“ aus dem mittelfränkischen Velden hat ab Ende April diese drei Jurten aufgebaut.

In der Mitte der kreisförmig angeordneten kleinen Zeltsiedlung dienen gezimmerte Holzbänke um eine Lagerfeuerstelle als Gruppentreffpunkt im Freien. Ein Holztrog-Brunnen sowie weitere Holzbänke und -Tische ergänzen das Angebot dieses Ortes. Als Sanitäranlagen sind drei mobile Trockentoiletten und drei Duschen der Firma „Ur-Bedürfnis“ aus Bichl gemietet.

Möglichkeiten für soziales Lernen in der Natur 

Neben dem Zeltplatz weiden die zehn alpinen Steinschafe des ZUK auf wechselnden Wiesenflächen im Obstbaumgarten. So können Gruppen in ihrem Bildungsprogramm auch unmittelbar Bezug nehmen zu Themen wie Schafbeweidung, Streuobstwiese und Imkerei.

„Gerade die tiergestützte Pädagogik in Verbindung mit handwerk­lichem, praxisorientiertem Lernen eröffnet in der Bildung jungen Menschen neue Chancen des sozialen Lernens“ erläutert

Doris Linke, die Bereichsleiterin der ZUK Bildung, und verdeutlicht: „Mit seinen vielfältigen Bildungsangeboten möchte das ZUK bei Kindern und Jugendlichen die Freude am Draußen sein und an der Bewegung fördern, aber auch Verantwortungsbewusstsein und Selbstwertgefühl stärken.“ 

Niklas Gregull, stellvertretender Leiter des ebenfalls in diesem Bildungsprojekt kooperierenden Aktions­zentrums im Kloster Benediktbeuern, ergänzt: „Zusammenleben, gewaltfreie Kommunikation und Einfühlungsvermögen zählen ebenfalls dazu. Durch die besondere Lebensweise in Zelten lässt sich darüber hinaus Gemeinschaft sowie Bewusstsein für die Bedeutung demokratischer Werte vertiefen.“

Das Modellprojekt wird mit einer Gesamtsumme von rund 198.000 Euro gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucher­schutz, der Bayerischen Sparkassenstiftung sowie der Sparkasse Bad Tölz – Wolfratshausen. 

Den innovativen Charakter betont DBU-Fachreferent Dr. Thomas Pyhel: „Das entwickelte Gesamt­konzept setzt neue Akzente für naturpädagogische Bildungsarbeit – angefangen von der Mithilfe bei der Schafpflege über das Ent­decken der Streuobstwiesen-Vielfalt bis hin zum klimafreundlichen Kochen.“ 

Dr. Ingo Krüger von der Bayerischen Sparkassenstiftung verdeutlicht: „Als Institution, die eng mit der regionalen Gemein­schaft verbunden ist, liegt uns die Förderung von nachhaltiger Bildung und der Bewahrung unserer natürlichen Ressourcen am Herzen. Mit der Unterstützung dieses Projekts möchten wir junge Menschen nicht nur zu einem respektvollen Umgang mit der Umwelt anregen, sondern ihnen auch ein Verständnis für die Werte von Nachhaltigkeit und Verantwortung vermitteln – Werte, die auch die Sparkassen in ihrem täglichen Handeln prägen.“ 

Und Thomas Bundschuh, Pressesprecher der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen, erläutert: „Wir unterstützen dieses Projekt aus Überzeugung – weil wir daran glauben, dass nachhaltiges Lernen in der Natur nicht nur das Umweltbewusst­sein stärkt, sondern auch das Fundament für eine gesunde achtsame Gesellschaft legt.“

Text und Foto: Martin Blösl