Don-Bosco-Festwochenende: Neue Statue eingeweiht

Veröffentlicht am: 30. Januar 2023

München - Der Campus Don Bosco in München hat im Rahmen seines Don-Bosco-Festwochenendes eine neue Statue des Bildhauers Rudolf Kurz eingeweiht, die Johannes Bosco als Seiltänzer zeigt. Bei seinem Balanceakt wird der italienische Priester und Ordensgründer von Erwachsenen gestützt und reicht Kindern und Jugendlichen die Hand.

Der Standort des Figuren-Ensembles aus Bronze auf Udelfanger Sandstein mit einer Gesamthöhe von 2,25 Metern liegt auf dem Campus nahe der Casa Don Bosco. Es trägt den Namen „Don Bosco, der Seiltänzer“. Der Künstler Rudolf Kurz aus Ellwangen, der unter anderem bereits viele Altarräume gestaltet hat, betonte, er freue sich, „dass ich jetzt auch hier in München mit meiner Arbeit einen Beitrag habe leisten können“.

Die Einweihung der Statue fand wie das gesamte Festwochenende aus Anlass des Gedenktags von Johannes Bosco statt, den die Kirche am 31. Januar feiert. Sie war Teil des Festgottesdienst am 29. Januar mit dem Präsidenten von missio München, Monsignore Wolfgang Huber. In seiner Predigt verwies er darauf, dass jeder Mensch „einmalig und in dieser Einmaligkeit wertvoll“ sei. „Gott selbst hat uns alle mit Fähigkeiten ausgestattet, die wir entwickeln und einbringen können in den gemeinschaftlichen Prozess zur Lebensgestaltung.“ Glaube, Liebe und Hoffnung seien hierbei Stützpfeiler, die auch Don Bosco gleitet haben. „Große Räume werden da eröffnet und ich denke, es ist für uns wichtig, vor der Größe nicht zurückzuschrecken, sondern hinzuschauen, wie sie uns hilfreich sein können im ganz konkreten alltäglichen Leben“, ermutigte Monsignore Huber.

Der Seiltanz als Wagnis

Bereits zwei Tage zuvor, am 27. Januar, luden die Salesianer Don Boscos zu einem feierlichen Abend mit Impulsen zum Thema „Zwischen profilierter Haltung und Beliebigkeit: Der Campus Don Bosco – ein Ort mit vielfältigen Perspektiven für junge Menschen“ ein. In Impulsen zeigten die Präsidentin der Katholischen Stiftungshochschule München, Prof. Dr. Birgit Schaufler, der Geschäftsführende Direktor des St. Michaelsbundes, Stefan Eß, und Dr. Ferdinand Auhser, Mitglied der Geschäftsführung bei Don Bosco Medien, auf, was Profilbildung für einen Ort wie den Campus Don Bosco, eine Hochschule oder ein Medienhaus bedeutet.

KSH-Präsidentin Prof. Schaufler betonte, man könne ein Profil „nicht auf dem Papier entwerfen, aber man kann daran arbeiten, es schärfen“. Wenn wir „als Person klar erkennbar sind und als Einrichtung verlässlich agieren, dann profilieren wir die Institution als Ort und Gemeinschaft. Es geht also darum, sich zu zeigen, einen sicheren Rahmen zu gewähren, Orte und Gelegenheit zur Begegnung zu schaffen, Traditionen zu pflegen und weiterzuentwickeln. Und – ganz wichtig – im Dialog zu bleiben“, stellte die Professorin für Pädagogik klar.

Stefan Eß vom St. Michaelsbund verwies darauf, weshalb es so wichtig sei, ein Profil zu schärfen und anzupassen: So gehe es darum, für die Menschen, „für die wir die Angebote machen“ erkennbar und unterscheidbar zu sein, aber auch darum, die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anziehen und binden zu können, sagte der Geschäftsführende Direktor des Medienhauses. „Denn letztlich machen die Menschen das Profil aus, an ihnen wird der Auftrag erkennbar, an dem was sie tun und wie sie es tun.“ 

Daheim auf dem Campus Don Bosco

Ferdinand Auhser, seit kurzem Mitglied der Geschäftsführung bei Don Bosco Medien, lenkte den Blick auf das Profil des Campus Don Bosco. Er griff das Bild des Seiltänzers Don Bosco auf und rückte das Wagnis in den Mittelpunkt, das die Schritte auf dem Seil bedeuten und das sich auch auf das Leben Don Boscos insgesamt übertragen lässt. „Don Bosco hat eigentlich an etwas geglaubt. Und er war so fest davon überzeugt, dass es anderen guttut, dass er sich dafür eingesetzt hat und etwas riskiert hat“, erklärte Auhser.

 

 

Neben den Impulsen gewährten auch vier Personen, die als Salesianer Don Boscos, Mitarbeiterinnen oder Don Bosco Volunteer auf dem Campus wirken, Einblick in ihre Erfahrungen und Wünsche für diesen Ort der Begegnung. Während etwa Ana Fulir von der Caritas Don Bosco Berufsfachschule für Kinderpflege den Wunsch formulierte, „dass die Schulfamilie zu einer Campusfamilie wird“ und dass den Schülerinnen und Schülern bewusster werde, dass sie Teil des Campus sind, hob Anne Bielmeier hervor, dass sie selbst zu Beginn ihres Freiwilligendienstes im Salesianum München mit offenen Armen empfangen worden sei. „Jetzt kann ich tatsächlich wirklich mit Herzen sagen, dass das Salesianum gerade mein Zuhause ist, das ist mein Daheim, hier ist mein Herz“, sagte sie lächelnd.

Preis „Don Bosco Spatzen“ verliehen

Im Anschluss an Impulse und Einblicke in das Campusleben verliehen die Salesianer Don Boscos den traditionell zum Don-Bosco-Fest vergebenen Preis „Don Bosco Spatzen. Dasein für Kinder und Jugendliche“ an Anja Hirschberger und Sr. Anna-Lucia Weber verliehen. Beide engagieren sich seit vielen Jahren auf vielfältige Weise für Kinder und Jugendliche.

Die Niederbronner Schwester Anna-Lucia Weber arbeitet und lebt seit fast 60 Jahren mit Kindern und Jugendlichen an unterschiedlichen Orten, unter anderem in einem sozialen Brennpunkt Mannheim, wo sie die Leitung einer Kindertagesstätte innehatte, bevor sie 2013 nach München ins St.-Josefs-Heim wechselte, das vier Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Altenhilfe vereint. Neben ihrer Arbeit dort, engagiert sie sich im Pfarrverband Haidhausen als fester Bestandteil im Leitungsteam der Erstkommunionvorbereitung.

Anja Hirschberger engagiert sich seit vielen Jahren in Eltern-Kind-Gruppen, der Erstkommunion- und Firmvorbereitung. Zunächst in der Pfarrei St. Maximilian Kolbe in München aktiv, wechselte sie 2012 nach Haidhausen und setzte ihre ehrenamtliche Arbeit im dortigen Pfarrverband fort, wo sie seit 2019 die Verantwortung für die Erstkommunionvorbereitung übernommen hat. Beruflich unterstützt sie als Religions- und Sozialpädagogin die Casa Don Bosco, wo sie auch die religiöse Bildung in den Vordergrund rückt.

Den Abschluss des Wochenendes bildeten am Sonntag erstmals seit zwei Jahren Coronapause wieder ein gemütliches Mittagessen mit Raum zur Begegnung und ein anschließendes Konzert mit Chorgruppen aus St. Elisabeth und der Casa Don Bosco sowie dem Jugendkammerchor JKC unter der Leitung von Mar Vaqué und Stefan Ludwig.

Text: RefÖA/csa; Fotos: Klaus D. Wolf, RefÖA/csa