Rückzug aus Kassel: Bischof Gerber dankt Salesianern für jahrzehntelange Mitarbeit

Veröffentlicht am: 23. Januar 2021

Kassel/München - Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos zieht sich zum 15. August 2021 aus der Pfarrseelsorge in Kassel-Ost zurück. Die beiden Patres Piotr Polkowski (54) und Dr. Jacek Pajewski (58) verlassen dann die am 1. Januar 2019 gegründete Pfarrei St. Antonius von Padua, die aus den früheren Kirchengemeinden St. Andreas Kassel, St. Heinrich Kaufungen, St. Johannes Bosco Lohfelden und St. Kunigundis Kassel besteht, um eine neue Tätigkeit an einem anderen Ort zu übernehmen.

Den Beschluss zum Weggang gab der Provinzial der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, Pater Reinhard Gesing, am Sonntag, 24. Januar, bekannt. Er wurde an den Kirchorten der Pfarrei verlesen. „Das Bistum Fulda ist den Salesianern Don Boscos dankbar für ihr jahrzehntelanges, fruchtbares Wirken in der Pfarrseelsorge in Kassel“, betont der Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber. „Wir freuen uns zudem darüber, dass sich die Ordensgemeinschaft in unserem Bistum weiterhin in Sannerz in der Jugendhilfeeinrichtung ganz im Sinne Don Boscos engagiert.“ Die künftige Perspektive für die Pfarrei St. Antonius werde von den Personalverantwortlichen des Bistums im Kontakt mit den pastoralen Mitarbeitern und den Gremien vor Ort entwickelt, so der Oberhirte.

Als Grund für den Rückzug des Ordens aus Kassel nennt Provinzial Pater Reinhard Gesing den zahlenmäßig starken Rückgang der Ordensmitglieder in den vergangenen Jahren und den Prozess der Restrukturierung der deutschen Ordensprovinz. „Wir möchten das Don-Bosco-Werk in Deutschland trotz des Rückgangs der Ordensberufungen in den vergangenen Jahren zukunftsfähig gestalten. Dies bedingt die Konzentration unserer Gemeinschaften und leider auch den Abschied von Orten mit langer Tradition wie jetzt in Kassel. Solche Schritte sind nicht nur für uns, sondern auch für viele Menschen vor Ort schmerzliche Prozesse“, erklärte er.

Ihre seelsorglichen und pädagogischen Kräfte möchte die Ordensgemeinschaft künftig verstärkt an Orten konzentrieren, an denen auch ordenseigene Einrichtungen wie zum Beispiel Zentren der Jugend- und Jugendsozialarbeit, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Jugendwohnheime oder Berufsbildungswerke betrieben werden. Im Bistum Fulda sind die Salesianer Don Boscos im hessischen Sinntal-Sannerz tätig, wo sie seit 1947 ein Jugendhilfezentrum mit angeschlossener Schule für Erziehungshilfe betreiben und in der Pfarrseelsorge mitwirken.

Seit 86 Jahren waren die Salesianer Don Boscos im Norden des Bistums Fulda tätig. Auf Bitten des damaligen Bischofs von Fulda Joseph Damian Schmitt (reg. 1907-1939) kamen sie 1935 in die Pfarrei St. Kunigundis in Kassel-Bettenhausen, um sich in der Diasporaseelsorge zu engagieren, und begleiteten die Menschen im Landkreis in ihrer wechselvollen Geschichte. Beispielsweise wirkte hier als Seelsorger von 1939 bis 1952 Pater Alfons Martin SDB.

„Man kann sicherlich sagen, dass die Mitbrüder damals einen erheblichen Anteil an der strukturellen und inhaltlichen Entwicklung der katholischen Seelsorge in Kassel und Umgebung hatten und diese bis heute mitgeprägt haben“, so P. Gesing. „Wir bedanken uns sehr für die große Wertschätzung vieler Menschen in Kassel und in der Region, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern in den Gemeinden und für alle Verbundenheit und Unterstützung in der Seelsorge im und durch das Bistum Fulda in den Jahren unserer Anwesenheit.“

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