Don Bosco Medien: „Unsere breite Aufstellung ist ein großes Plus“

Veröffentlicht am: 03. Februar 2021

München - Wie hat sich die Corona-Pandemie auf den religiösen Buchmarkt ausgewirkt? Melanie Buschkühl, verantwortlich für Marketing und Presse bei Don Bosco Medien, sprach mit dem Fachmagazin buchreport über Verantwortung, Teamwork und künftige Projekte.

 

Wie schätzen Sie die aktuelle Marktentwicklung im Religionssegment ein? Was sind die größten Herausforderungen?

Melanie Buschkühl: Die Suche nach Orientierung und Halt ist in Krisenzeiten besonders hoch: Der Bedarf an sinnstiftenden Medien im Markt ist also unserer Einschätzung nach auf jeden Fall gegeben. Das gilt in besonderem Maße auch im Bereich der (Religions-)Pädagogik. Egal ob in der Kita, Schule oder der Gemeinde: Dass Pädagoginnen und Pädagogen Kinder und Jugendliche in diesen belastenden Monaten optimal mit praxisnahen, wertorientierten Medien begleiten können, sehen wir für uns als Fachverlag nicht nur als Chance, sondern als zentrale Aufgabe! Die Herausforderung besteht sicherlich darin, trotz der momentanen Beschränkungen alle verfügbaren Vertriebswege optimal zu nutzen und unsere Zielgruppen auch auf ungewöhnlichen Wegen zu erreichen.

 

Wie ist das Geschäftsjahr 2020 für Ihren Verlag verlaufen, wie fällt Ihre Bilanz aus? Wie hat sich die Corona-Pandemie ausgewirkt?

Wie die gesamte Branche mussten auch wir zweifellos einen gewaltigen Kraftakt stemmen, sind aber auf das gesamte Jahr 2020 bezogen schlussendlich sehr gut durch die Krise gekommen. Dies ist vor allem einer unglaublichen Teamleistung aller Abteilungen des Verlags zu verdanken. Wir haben unter größtem Zeitdruck nicht nur neue Praxismedien rund um Corona entwickelt, hergestellt und vertrieben, sondern waren auch mit vielen Marketingaktionen wie z.B. dem kostenlosen Beschäftigungsportal www.zusammen-daheim.de unmittelbar bei unseren Kunden präsent. Nach dem ersten sehr schwierigen Halbjahr hat sich diese Strategie vor allem im letzten Quartal ausgezahlt.

 

Corona brachte einen Digitalisierungsschub bei E-Book und E-Commerce – auch für religiöse Verlage und Buchhändler?

Don Bosco Medien baut den Bereich E-Commerce schon seit Jahren kontinuierlich aus, z.B. mit neuen digitalen Medienformaten wie unseren eKamis, eine Art digitales Bilderbuchkino. Dass wir hier so gut aufgestellt sind, hat sich als ein großes Plus während der Lockdowns erwiesen! Das gilt gerade auch für den religiösen Bereich. Denn viele Kirchengemeinden, kirchliche Betreuungseinrichtungen, Kindergärten und Schulen mussten auf religiöse Weihnachtsfeiern oder Kindergottesdienste verzichten. Hier bestand eine riesige Nachfrage nach geeigneten digitalen Alternativen, um beispielsweise durch religiöse Kurzvideos mit Familien in Kontakt bleiben zu können. Da uns die Pandemie auch im Jahr 2021 noch beschäftigen wird, werden wir ganz sicher mit weiteren Marketingaktionen daran anknüpfen. 

 

Don Bosco Medien bietet ein breites Sortiment an frühpädagogischer Literatur

Mit welchen Themen wollen Sie 2021 Akzente setzen?

Don Bosco Medien steht als pädagogischer Fachverlag für ein werteorientiertes, praxisnahes Programm. Diese Maxime der Wertorientierung macht deutlich, dass wir auch 2021 eine Reihe von Neuheiten publizieren, die kleinen und großen Menschen Orientierung in Bezug auf die großen Fragen des Lebens geben möchten. Interreligiöses Zusammenleben schon in der Kita fördern, Kinder und Familien bei Tod und Trauer gut zu begleiten und überhaupt in belastenden Zeiten gut auf sich selbst, auf andere und die Umwelt Acht geben – in diesem Kontext erscheinen bei Don Bosco mehrere Neuheiten, die drängende aktuelle Fragen unserer Zeit reflektieren und hilfreiche Unterstützung in Kindergarten, Schule, Gemeinde und Familie geben möchten. Wir werden selbstverständlich unsere Erfolgsmarken Kamishibai und Erzählschiene noch breiter ausbauen und auch den Bereich Grundschule weiter erschließen. Aus all diesen Gründen fühlen wir uns auch für 2021 trotz aller Belastungen und Herausforderungen gut gerüstet. Bleiben wir zuversichtlich!

Interview: Till Spielmann, buchreport; Fotos: RefÖA/kh